US-Außenminister spricht dagegen von “sehr produktiven” Treffen.

Nach zweitägigen Gesprächen von US-Außenminister
Mike Pompeo
in Pjöngjang hat Nordkorea den USA eine “extrem bedauerliche” Haltung vorgeworfen. Die US-Seite habe bei den Unterredungen am Freitag und Samstag “gierige Forderungen” gestellt, erklärte das nordkoreanische Außenministerium laut einer Meldung der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap am Samstag.

Pompeo erklärte dagegen, die Gespräche über die von Nordkorea zugesagte Denuklearisierung seien “sehr produktiv” verlaufen. Es gebe “Fortschritte bei fast allen zentralen Themen”, wenn auch “an einigen Punkten noch Arbeit zu tun” sei.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un hatte im Juni bei einem historischen Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump die vollständige Denuklearisierung seines Landes zugesagt. Genauere Definitionen, ein Zeitplan oder Kontrollmaßnahmen wurden jedoch nicht genannt, weshalb die Vereinbarung als zu vage kritisiert wird.

Pompeo hatte in Pjöngjang insgesamt mehr als acht Stunden mit Kim Yong-chol, einem der engsten Mitarbeiter von Staatschef Kim, beraten.

Pompeo beharrt auf nuklearer Abrüstung

Pompeo hatte auf einer nuklearen Abrüstung beharrt. Die Arbeit an einer kompletten
Denuklearisierung
sei entscheidend für die Zukunft des Landes, sagte Pompeo am Samstag nach einem Treffen mit dem ehemaligen Geheimdienstchef Kim Yong-chol. Beide betonten, sie hätten “etwas klarzustellen”.

Eine Sprecherin des US-Außenministeriums sagte, Pompeo sei bei den Punkten hart geblieben, auf die sich US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un bei ihrem Gipfeltreffen in Singapur geeinigt hätten: Komplette Denuklearisierung, Sicherheitsgarantien und die Rückführung der im Korea-Krieg 1950-53 gefallenen US-amerikanischen Soldaten in die USA. Die US-Position habe sich hier nicht abgeschwächt.

Kim Jong-un hatte bei dem Gipfel sich grundsätzlich dazu bekannt, an “einer kompletten Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel zu arbeiten”, dabei aber offengelassen, wie und wann das Atomwaffenprogramm abgewickelt werden soll. Trump hatte Nordkorea als Gegenleistung Sicherheitsgarantien angeboten. Die USA sagten zudem gemeinsame Militärmanöver mit Südkorea ab.

Pompeo hatte am Freitag mehrere Stunden lang mit Kim Yong-chol gesprochen. Unklar blieb, ob er sich auch mit Kim Jong-un trifft, bevor er am Samstag zu Gesprächen nach Tokio weiterreist.