Im Stadtderby gegen Real Madrid feierte Atletico in der Verlängerung den ersten Supercup-Sieg seit 2012.
Champions-League-Sieger Real Madrid ist mit einer Niederlage in die Ära nach Cristiano Ronaldo gestartet. Stadtrivale und Europa-League-Gewinner
Atletico Madrid entschied am Mittwochabend in Tallinn den UEFA-Supercup nach Verlängerung mit 4:2 (2:2,1:1) für sich und holte den ersten Titel der neuen Saison sowie den ersten Supercup-Erfolg seit 2012.
Eine überragende Partie lieferte
Diego Costa mit zwei Treffern (1., 79.) und einem Assist ab, in der ersten Hälfte der Verlängerung machten Saul Niguez (98.) und Koke (104.) für Atletico rasch alles klar. Die Treffer für Real erzielten Karim Bezema (27.) und Sergio Ramos aus einem Elfmeter (63.), womit Real nur ein Treffer aus dem Spiel gelang.
Blitzstart
Atletico gelang wahrlich ein Traumstart in der nur 10.000 Zuschauer fassenden Le Coq Arena der estnischen Hauptstadt. Diego Costa legte sich den Ball selbst mit dem Kopf vor und überraschte Real-Tormann Navas danach aus spitzem Winkel (1.). Der Schock beim zweifachen Titelverteidiger verflog allerdings schnell, die Mannschaft war rasch tonangebend und kam in der 17. Minute durch Asenio zur ersten großen Chance.
Für den verdienten Ausgleich sorgte in der 27. Minute Benzema, der nach herrlicher Vorarbeit per Flanke über rechts von Gareth Bale sein Köpfchen richtig hinhielt. Nur kurz darauf (29.) verpasste Marco Asensio nach Ballverlust auf gegnerischer Seite die Möglichkeit auf die Führung für das Team des neuen Real-Trainers Julen Lopetegui, der wegen seines Engagements in Madrid vor der Fußball-WM in Russland als Teamchef der spanischen Nationalmannschaft gefeuert worden war.
Zu Beginn der zweiten Hälfte ging die Partie mal kurz in den Sommermodus, ehe ein klar zu ahndendes Handspiel von Atletico-Spieler Juanfran im Strafraum Real einen Elfmeter bescherte. Da der bisherige Standard-Elfmeterschütze
Ronaldo nicht mehr zur Verfügung stand, trat Ramos an und verwertete zum 2:1 (63.). Atletico war nach seinem Blitzstart nun stark unter Druck. Trainer Diego Simeone konnte nicht eingreifen, er saß wegen einer Sperre aus der vergangenen Saison nur auf der Tribüne und wurde von German Burgos an der Linie vertreten.
Entscheidung in der Verlängerung
Das sollte es in
Tallinn aber noch lange nicht gewesen sein, mit der ersten echten Chance im zweiten Durchgang und nach Fehler von Marcelo gelang Atletico der Ausgleich zum 2:2. Erfolgreich war erneut Diego Costa (79.), die Vorarbeit hatten Juanfran und der für den blassen Antoine Griezmann eingewechselte Angel Correa geleistet.
Mit diesem Spielstand ging das Match in die Verlängerung, in der Atletico mit zwei sehenswerten Treffern schon in der ersten Hälfte alles klar machte. Saul Niguez nutzte Fehler auf Real-Seite eiskalt aus und donnerte den Ball aus 15 Metern ins Netz (98.). Koke freute sich nach Vorarbeit von Diego Costa über seinen Treffer zum 4:2-Endstand (104). Eine gute Modric-Möglichkeit (114.) kam für Real zu spät.